Ich könnte es mir einfach machen und sagen: für die Ausweisung von Bebauungsplänen sind die einzelnen Gemeinden zuständig.
Das stimmt zwar, aber zu einem Konzept, wie die Samtgemeinde sich in den nächsten 20 Jahren entwickeln soll, gehört auch dazu, dass man sich über Bebauung Gedanken macht.
Hätten dies nicht vor 25 Jahren Verantwortliche in allen drei Gemeinden Drage, Marschacht und Tespe getan, so würde ich hier heute nicht schreiben.
Zu diesem Thema gab es in den vergangenen zwei Jahren bei der Ausarbeitung des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes viele konstruktive Diskussionen.
Fazit: ja, wir werden uns auch weiterhin für Bebauung in moderater Größenordnung einsetzen, weil wir diese benötigen, um unsere bestehenden Einrichtungen wie Kitas, Schulen, Sportvereine etc. so auszulasten, dass sie nicht immer kleiner werden und irgendwann wegen Überalterung der Bevölkerung wegfallen. Es muss aber klar sein, dass Zuwachs der Bevölkerung nur dann harmonisch gelingt, wenn dies im Einklang mit der Weiterentwicklung der Infrastruktur und der Mobilität geschieht.
Was uns fehlt, sind zwei Dinge:
- Zuzug junger Familien bzw. Halten junger Elbmarscher am Ort durch Möglichkeiten von Bebauung.
- Schaffen von Mietwohnraum, gerne auch teilweise im Bereich sozialer Wohnungsbau
Was aber auch ganz klar ist: unsere bebaubaren Flächen sind nicht unbegrenzt verfügbar. Es mehren sich außerdem Stimmen, die dafür plädieren, lieber vorhandene bebaute Flächen zu modernisieren oder neu zu überplanen. Nur sind dies fast immer Projekte, an denen Verwaltung und Gemeinden nicht mehr unmittelbar beteiligt sind, und die sie zwar bewilligen, aber nicht planen können, weil bebaute Grundstücke praktisch immer in privater Hand sind.
Was bleibt, ist: mit Augenmaß gemeinsam mit den Gemeinden Flächen zu konzipieren, deren Entwicklung behutsam und verträglich voranzutreiben, und trotzdem nicht aus den Augen verlieren, dass gerade unsere eigene Jugend gern hier wohnen würde oder zurückkehren würde, wenn sie könnte.